Während unseres Coastline-Roadtrips durchfuhren wir innerhalb von fünf Tagen Kroatien. Wir bahnten uns vom Plitvicer Nationalpark über Sibenik und Igrane den Weg nach Dubrovnik. Natürlich versteht es sich von selbst, dass man in fünf Tagen kein Land der Welt richtig kennenlernen kann. Weder Land noch Leute, doch muss ich trotzdem direkt spoilern. Denn in diesem Teil des Reiseberichts kann man meine Enttäuschung ziemlich gut herauslesen. Was nicht heißen soll, dass Kroatien rein optisch gesehen kein schönes Land wäre. Eher diesen Massentourismus und die völlig überteuerte Preise muss ich mir nicht nochmal geben. Vermutlich hatten die meisten von Euch, die schon einmal in Kroatien waren, eine wunderschöne Urlaubszeit dort. So ist es auch umgedreht, andere berichten eher ungünstig über ein Land, während ich es phantastisch fand. Hier könnt Ihr jedenfalls meinen persönlichen Reisebericht unserer fünf Tage lesen..
Plitvicer Nationalpark
Slowenien, kurz nach 8:00 Uhr saßen wir am Frühstückstisch und 10:00 Uhr fanden wir uns bereits auf der Autobahn zwischen Ljubljana und Zagreb wieder. Die mit Abstand beste Autobahn bisher und rückwirkend gesehen sogar während der gesamten Reise, da sehr gut ausgebaut und vor allem leer. Ich cruiste gemütlich dahin, während Mann und Kind auf dem Rücksitz chillten. Ab der Grenze zu Kroatien wurde der Verkehr dichter und ungemütlicher. Es fiel direkt auf, dass die Kroaten nicht so gechillt fahren wie die Slowenen.
Unser heutiges Ziel waren die Plitvicer Seen und kurz nach Zagreb ging es für 80 Kilometer auf der Landstraße schleichend weiter. Laut Navi gab es 7 Kilometer abseits der Landstraße einen ATM, wir brauchten dringend Bargeld und da kam uns der gerade recht. Doch ich hätte wissen müssen, dass dieses Unterfangen im kroatischen Hinterland unmöglich ist, so heruntergekommen wie die Ortschaften hier aussehen. Tatsächlich behielt ich Recht, wir fanden den ATM zwar, aber er funktionierte nicht. Was nicht weiter fragwürdig ist, denn der Ort selbst bestand eigentlich nur aus halb abgerissenen Häusern und einer unbrauchbaren Tankstelle mit “Autowerkstatt”. So haben wir 20 Minuten verloren, wo es hier ohnehin schon so langsam voran ging.
Nach einer weiteren einstündigen Zuckelei erreichten wir gegen 13:30 Uhr endlich den Parkplatz der Plitvicer Seen. Der Eintritt kostete für uns drei schlappe 100,00 Euro umgerechnet. Wow, über die Eintrittspreise hatte ich mich nicht informiert und logischerweise stehen auch hier ATM’s herum.
Nun gut, spazieren wir mal los. Es gibt sechs ausgeschilderte Wanderwege, von A bis F. Wir wählten den mit 3,2 Kilometer kürzesten Weg A. So wie alle anderen Besucher auch. Denn selbst, wenn man den längsten Weg mit 19 Kilometern laufen möchte, muss man zuerst Weg A gehen. Dieser führt zu einer Aussichtsplattform, von der man sich einen ersten Eindruck über den Park verschaffen kann. Es sah wunderschön aus. Aber mit leider viel zu wenig Wasser. Von dort ging es den Weg hinunter, auf Holzstege über einen türkisen See entlang von einem Wasserfall zum nächsten.
Schon vor 19 Jahren, als wir das erste Mal in Kroatien waren, wollte ich die Plitvicer Seen besuchen. Leider hatte es dasmals ausgiebig geregnet, so dass dieser Ausflug unmöglich wurde. Ich fragte mich, ob der Park vor 19 Jahren auch schon so dermaßen überfüllt war. Wohl eher nicht. Vor lauter Menschen sieht man die Natur nicht mehr. Wer zum Fotografieren stehen bleibt, verursacht einen Stau auf den schmalen Stegen. So machte das keinen Spaß und der Weg zu den großen Wasserfällen war schwerfällig. Die Landschaft ist wunderschön, keine Frage, und wäre es ein Naturpark, den man bewandern könnte, ohne dass dieser zum krassen Touristenhotspot gemacht wurde, wäre man schier überwältigt. So schöne Wasserfälle, so türkisklare Seen. Ein kleines Paradies. Leider muss aus allem Geld und Massentourismus gemacht werden.
Am großen Wasserfall gibt es auch eine Absperrung, so dass man vom Aussichtspunkt aus nicht weiterkommt. Aber ein Deutscher musste natürlich über die Absperrung klettern, über das Naturschutzgebiet latschen nur um seine Hand unter das Wasser zu halten. Einmal fremdschämen deluxe.
Letztlich ist es aber immer schade, dass Ferienzeiten preismäßig extremst ausgenutzt werden müssen. Kaum fangen irgendwo die Schulferien an, bäm, schießen plötzlich nicht vorhandene Preise aus dem Boden. Einfach, weil man es kann. Hauptsache abkassieren.
Meine Enttäuschung kann man unschwer herauslesen und wer die Wahl hat, sollte hier möglichst in der Vor- oder Nachsaison herkommen, dann ist der Eintritt um 70% günstiger, der Menschenandrang definitiv weniger und durch Regenfälle sicherlich auch mehr Wasser vorhanden als zur Trockenzeit im Sommer. Hätten wir uns geärgert, wenn wir den Park ausgelassen hätten oder ärgere ich mich im Nachhein über unseren Besuch? Ist es doch aber am Wichtigsten, dass wir sonst keine anderen Sorgen haben.
Nun waren wir einmal hier, also führten wir unsere Wanderrunde auch fort, die mein geschultes Fotografenauge fast komplett menschenfrei auf’s Foto bringen konnte. Der Weg führte uns die Kaskaden hinauf bis zum Rastplatz und zurück.
Gegen 18:00 Uhr verließen wir den Park und suchten einen Supermarkt, kauften unter anderem 1 kg Tomaten für 2,00 €, was unser Tomatensalat für heute Abend werden sollte. In Smolnjak, ca. 10 Minuten vom Park entfernt, lag unser Gästehaus Andja, abgelegen vom Ort, als einziges Haus mit Grundstück mitten auf einer hügeligen Wiese. Was für eine schöner Ort. Angekommen, wohlgefühl.
Wir bezogen unser Zimmer und nach dem Abendessen spielten wir Ball und lauschten dem Zirpen der Grillen. Ein sehr schönes Appartment mit Doppelbett und Schlafsofa, einer Küchenzeile und vor der Tür ein Stuhl in Richtung Sonnenuntergang, auf dem ich noch mit meinem Reisetagebuch saß, als es schon dunkel war. Das Kindchen durfte währenddessen die Schaukel und den Basketball nutzen und spielte ebenfalls, bis es dunkel war. Die Besitzerin erzählte, dass es seit 2 Monaten nicht geregnet hat und dass daher der Ausblick nicht so schön grün wie gewöhnlich ist. Ich fand’s trotzdem wunderschön.
Sibenik
Am nächsten Morgen regnete es. Es ist ja gut für die Natur, wenn es nach der langen Trockenheitendlich regnet. Natürlich gerade dann, wenn wir hier sind. Aber egal, wir fahren ja heute zwei Stunden in Richtung Süden.
Um 9:30 Uhr saßen wir startklar im Auto und nach 30 Minuten machten wir schon die ersten Picknickpause. Diesmal im aufgeklappten Kofferraum auf einem Parkplatz. Leider sind ausnahmslos alle Parkplätze dreckig. Überall liegen leere Flaschen, Dosen, Papier und sonstwas herum. Scheint auch niemanden zu interessieren.
Gegen 13:00 Uhr erreichen wir Sibenik, ein Küstenort ca. 60 Kilometer südlich von Zadar. Wir freuten uns, endlich das Meer wiederzusehen. Wir konnten erst am Abend ins nächste Gästehaus einchecken und um tagsüber etwas zu unternehmen, hatte ich gestern Abend den Strand Rezalište Beach zum Baden herausgesucht. Ursprünglich stand der Aquapark Dalmatia auf dem Programm, doch der hatte bei Tripadvisor so schlechte Bewertungen aufgrund des extrem überteuerten Eintrittspreises, dass sogar dem Kindchen schlagartig die Lust daran vergangen war. Tja, Zielgruppe nicht erreicht würde ich sagen.
Direkt am Strand können die Autos geparkt werden und wir bekamen einen Parkplatz ca. 30 Schritte von unserem Strandlager entfernt. Sehr praktisch. Alle Wertsachen können einfach im Auto verbleiben und dann ist der Parkplatz auch noch kostenfrei. Bereits beim Packen zu Hause hatte ich das komplette Strandzeug, von Decke über Handtücher inkl. Schuhe und Badesachen in eine extra große Tasche in der Dachbox verstaut, so brauchten wir nicht im Koffern wühlen und hatten alles griffbereit.
Der Strand war leider extrem überfüllt. Aber was will man erwarten in der Hauptreisezeit? Ich hoffte, dass es weiter Richtung Süden ruhiger werden wird. Noch bevor alles fertig aufgebaut war, wollte das Kindchen ins Wasser. Das Meer ist einfach immer etwas Besonderes. Sogar die Preise für Eis, Pizza und Kaffee hielten sich in Grenzen und es gibt auch noch eine Art Aquapark im Wasser. 30 Minuten kostete umgerechnet 6,70 €. Immer noch teuer, aber auf jeden Fall besser als 100,00 € für den Aquarpark Dalmatia. Das Kindchen tobte sich darauf aus, gleich 2x nacheinander. Außerdem gibt es einen Fitnessparcour, Beachvolleyballplatz, Jetskiverleih und einen kleinen beschatteten Spielplatz.
Am Nachmittag entdeckten wir Rauchwolken eines wohl etwas größeren Brandes. Das Beachpersonal erklärte auf Nachfrage, dass es im Hinterland von Sibenik dieses Jahr schon öfter gebrannt habe. Vier Löschflugzeuge kamen und holten sich in der Nähe unseren Strandes Wasser aus dem Meer. Die flogen noch bis zum Abned ununterbrochen. Na Hauptsache an den Raststätten liegt der ganze leichtentzündliche Müll herum, es herrscht ja auch erst seit 2 Monaten Dürre.
Kurz vor 18:00 Uhr packten wir zusammen und fuhren noch schnell zum einkaufen. Anschließend suchten wir das über AirBnB gebuchte Apartement Aleksa und checkten ein. Wieder ein sehr schönes und ansehnliches Haus, innen wie außen. Denn die Tür aufgeschlossen und sofort für gemütlich befunden.
Am Abend gingen wir in der Umgebung ein bisschen spazieren und nach dem Abendessen liefen das Kindchen und ich noch die Straße hoch und runter bis es stockfinster wurde und erzählten und erzählten.
Eigentlich sollte es am nächsten Tag in den Krka-Nationalpark gehen, weshalb ich als Übernachtungsort Sibenik gewählt hatte. Aber leider enttäuschte mich Kroatien mit seiner Touristenabzocke so sehr, dass ich auf den Eintritt keine Lust mehr hatte und mir den Park lieber entgegen ließ. Sehr traurig, so zu denken. Außerdem plätscherte aufgrund der Dürre womöglich auch hier nur ein Rinnsal an der Stelle, wo eigentlich die eindrucksvollen Wasserfälle sein sollten.
So chillten wir stattdessen gemütlich in den Morgen, bereiteten unser Frühstück, drehten anschließend eine kleine Spazierrunde und gegen 11:00 Uhr fuhren wir zum Strand von gestern, weil es dem Kindchen auf dem Aquarpark so gut gefiel.
Der Strand war genauso voll wie gestern. Man könnte nun sagen, selbst Schuld, wenn man eine Rundreise im August macht. Mit so vielen Menschen hatte ich allerdings nicht gerechnet. Als ob Kroatien ein paar Hotspots hätte, an denen sich alle Leute wie von Magneten angezogen ansammeln. Wir blieben bis 17:30 Uhr am Strand. Dann wollte ich gehen, um etwas Ruhe zu haben und hoffte weiterhin insgeheim, es möge besser werden, je weiter wir gen Süden kommen.
Igrane
Nach unserem Frühstück verließen wir gegen 10:15 Uhr unser Apartment und die Fahrt ging weiter Richtung Süden. Kurzfristig hatte ich beschlossen, einen Stop in Split einzulegen. Doch als wir die Autobahn verließen und uns den hässlichen Hochhäusern näherten und noch dazu 20 Minuten durch die Stadt eierten, bevor wir nur in die Nähe der vermutlich sehenswerten Altstadt kamen, verging mir die Lust und ich ärgerte mich, überhaupt von der Autobahn abgefahren zu sein. So vergeudeten wir über eine Stunde wertvolle Zeit.
Also wieder drauf auf die Autobahn und weiter. Allmählich wurde der Verkehr weniger. Es drehen wohl die meisten in Split um und fahren wieder gen Heimat. Die Berge bekamen andere Farben, grün, rot und gelb und die Landschaft gefiel mir gleich viel besser.
Unser heutiges Ziel hieß Igrane und das war die erste Stadt in Kroatien, oder besser gesagt der erste Ort, der mir so richtig gut gefiel. Die Gassen eng und steil bahnten wir uns den Weg zum Strand. Schön sieht es hier aus.
Am Ende des Strandes, an dessen Promenade man mit dem Auto entlang fahren darf, fanden wir einen Parkplatz, der mit umgerechnet 5,00 € pro Stunde bzw. 12,00 € für ein Tagesticket recht teuer ist. Aber wo soll man denn sonst in diesem Örtchen parken?
Unsere nächste Unterkunft hat zwar einen Parkplatz, aber dort waren wir noch nicht eingecheckt und weiß der Himmel, wo unsere Unterkunft an diesen steilen Hängen überhaupt ist.
Wir verbrachten einen sehr schönen Tag am nicht überfüllten Strand und auch hier gab es für das Kindchen einen Aquarpark, der zudem deutlich günstiger war als der vorherige. Ich spazierte zwischenzeitlich ein wenig mit der Kamera herum und machte tatsächlich die schönsten Fotos während der gesamten Kroatien-Durchreise.
Gegen 18:00 Uhr lief Basti los, suchte und fand unser Apartment ein paar Stufen weiter oben und checkte uns mit Hilfe des Google Translators ein, denn die ältere, freundlich lächelnde, Hausdame sprach und verstand nur kroatisch.
Als er zurück kam, wollte auch das Kindchen unser neues Zimmer sehen und als beide zurück kamen, wollte das Kindchen mir auch nochmal das Zimmer zeigen. Er kannte den Weg und zum dritten Mal binnen 30 Minuten schlüpfte immer jemand von uns an dieser netten Dame vorbei.
Den Weg zur Unterkunft mit dem Auto zu finden stellte sich als äußerst schwierig heraus. Wir kamen von unten aufgrund der Treppen nicht heran, also die Straße hoch und die einzige steile Gasse, die nach unten führt, wieder hinunter. Das Kindchen: “Mama, ich vertraue Dir.” Es bleibt Dir auch nichts anders übrig :)
Tatsächlich war die Gasse der richtige Weg und das Einparken auf den schmalen Parkplatz die nächste Herausforderung, denn links stand ein Auto und rechts neben den Reifen ging es direkt eine Mauer hinunter und auch nach vorne gab es keine Begrenzung, sondern direkt Mauer abwärts.
Nach dieser Aufregung packten wir die nötigen Sachen ins Zimmer und bereiteten ein Abendessen vor.
Hatte ich schon erwähnt, dass ich einen kleinen leeren Koffer mitgenommen haben, in dem nur die nötigen Sachen für den nächsten Tag eingepackt sind, damit wir nicht immer den großen schweren Koffer in alle Zimmer schleppen müssen? Dank Dachbox war der Kofferraum gut leer, um die Sachen aus dem großen Koffer in den kleinen zu packen, ohne dass ich dafür etwas aus dem Kofferraum herausnehmen musste.
Das Apartment war ziemlich klein und das bisher ungemütlichste von allen, obwohl es wirklich auch nicht schlecht war. Aber eben alt. Doch besonders der Ausblick vom Balkon über die Bucht gefiel mir gut.
Dubrovnik
Am nächsten Tag wollte ich 9:00 Uhr wieder in der Spur sein, denn es stand uns ein langer Fahrtag bevor. Zuerst zweieinhalb Stunden nach Dubrovnik, dort wollte ich gerne einen Stadtbummel machen.
Dafür hatte ich mir schon am Morgen einen Parkplatz über Google Maps herausgesucht. Danach sollte es weiter nach Montenegro gehen, also hatten wir nochmal Grenze vor uns, Ausreise aus der EU und Einreise in ein für uns neues Land. Große Aufregung an einem Tag.
Eigentlich hätten wir ein kleines Stück durch Bosnien/Herzegowina (BIH) fahren müssen, Europas ärmstes Land (Stand 2022), aber mittlerweile gibt es eine Brücke auf die gegenüberliegenden Inseln, um BIH zu umfahren.
Wir kamen auch ohne Stau oder sonstige Probleme gut durch und sogar gemäß angegebener Fahrtzeit in Dubrovnik an. Gibt’s denn sowas. Bisher hatte die Navi-Fahrtzeitberechnung so gar nicht hingehauen.
Doch schon gleich mit Ankunft am Ortseingang wurde uns schlagartig klar, dass die Parkplatzsuche nicht lustig werden und noch dazu abartig teuer sein würde. Mein herausgesuchter “Dubrovnik Center Parking”-Parkplatz war mit 20 Kuna (knapp 3,00 €) für die erste Stunde noch sehr günstig.
Doch dort angekommen, gab es keinen freien Platz mehr, also einmal durchgefahren und hinten wieder raus. Prompt war das aber die falsche Ausfahrt. Überall Einbahnstraßen und noch dazu so eng, dass nur ein Auto Platz hatte, suchte ich eine Wendemöglichkeit und fand eine irgendwo auf einem Betriebsgelände, wo ich hätte nicht hinfahren dürfen. Egal. Umgedreht und in der engsten aller engen Gassen kam natürlich Gegenverkehr, auch gleich noch drei Autos nacheinander. Wir quetschten uns in Millimeterarbeit aneinander vorbei. Gut, dass wir keinen SUV haben. Ich bin ja schon in vielen Städten Autogefahren, aber hier in Dubrovnik stresste es mich sehr und fast wäre uns jemand in die Seite gefahren.
Wenig später standen wir auch noch im Stau, zumindest konnten wir dadurch schöne Blicke auf die Festung erhaschen. Ihr seht, auf der Suche nach einem Parkplatz waren wir überall unterwegs.
Als partout kein Parkplatz zu holen war, fuhren wir nochmal zu meinem vorher herausgesuchten “Dubrovnik Center Parking”, keine Ahnung warum. Aber als wir einmal drumherum gefahren sind, kamen doch glatt zwei Starnberger zu ihrem Auto zurück und machten uns die Lücke frei. Unerwartete Zufälle muss es auch mal geben.
Von hier aus liefen wir 1,4 Kilometer zur Old Town, leider fehlt es in Dubrovnik an Fußwegen, weshalb wir entweder auf der Straße oder auf dem Bordstein laufen mussten. In der Old Town angekommen, sah ich, dass das Kindchen seine Badeschlappen trug anstatt feste Schule. Nun ja. So kann man auch Zeit vergeigen. Also lief Basti nochmal zurück zum Auto um die Schuhe zu holen, während wir zwei eine Sitzgelegenheit am Stadttour ergatterten. Endlich innerhalb der Stadtmauer angekommen, erblickten wir die Preise, um auf die Stadtmauer zu gelangen. 250,00 Kuna für Erwachsene und 100,00 Kuna für Kinder. Für eine Stadtmauer! Das sind umgerechnet knapp 80,00 € für uns drei. Man kann’s auch echt übertreiben und die Leute kaufen das auch noch.
Ihr seht meine Begeisterung für Kroatien… Aber diese Preise vermiesen wirklich alles. So spazierten wir ohne Stadtmauer durch die Old Town, Treppen hoch und runter, durch enge Gassen und zurück. Die Altstadt zählt bis heute angeblich zu den schönsten des Mittelmeerraumes.
Zudem ist keine andere mittelalterliche Befestigungsanlage dieser Art in Europa so gut erhalten. Auf der Landseite sind die Mauern bis zu 25 Metern hoch und 6 Meter dick.
Unsere letzten Kunas gaben wir für Snacks und zwei Eis aus. Eine Kugel so groß wie zwei und sehr lecker.
Nach 2 Stunden verließen wir die Old Town und gingen zurück zum Auto. Das Kindchen war laufmüde geworden. Bei der schwülen Luft heute kein Wunder. Es war bewölkt und tröpfelte sogar etwas, bei 31 Grad.
Mein Panoramafoto von Dubrovnik bekam ich leider nicht mehr. Das muss ich mir wohl so einprägen, wie ich es aus dem Stau heraus gesehen hatte.
Weiter ging die Fahrt durch Stau hinaus aus der Stadt. Während wir in Kroatien noch einige Autos und Wohnmobile aus Deutschland sahen, dünnte sich das aus je näher wir der Grenze zu Montenegro fuhren. Leider kamen wir auch noch an einem Verkerhsunfall vorbei, bei dem zwei Kroaten frontal zusammengestoßen waren. Die fahren aber auch alle schrecklich hier.
Weiterreise nach Montenegro
Wir erreichten die Grenze und mit ihr stellte sich bei mir ein mulmiges Gefühl. Wir verließen die EU und bereisten nun für eine Woche die mit zwei ärmsten Länder Europas. Wenn man nur zu zweit reist, ohne Kind(er), reist es sich ein bisschen befreiter durch solche armen Länder, als wenn man noch zusätzlich die volle Verantwortung für ein Kind trägt, das hier vielleicht nicht gerade krank werden sollte.
An der Grenze bekamen wir einen Stempel in unsere Reisepässe und die Fahrzeugpapiere wollte man sowohl bei der Ausreise aus Kroatien als auch bei der Einreise nach Montenegro sehen. So kam sogar der internationale Zulassungsschein zum Einsatz, zumindest bei der Ausreise aus Kroatien. Der montenegrinische Grenzbeamte wollte die Deutschen Papiere sehen und ich geriet leicht ins schwitzen, weil ich nicht wusste, wo ich die hingeräumt hatte. Ein Blick ins Handschuhfach, wo auch noch ein Laptop drinnen lag, fand ich die Papiere. Merke: Beides gehört NICHT ins Handschuhfach…
Da waren wir nun, in Montenegro, ein für uns neues Land und wir voller Neugier, was es für uns bereit hielt.
Der Reisebericht geht an dieser Stelle in Montenegro weiter.