Mit der Autofähre von Athen (Piräus) nach Santorin (Thira)

Hier erzähle ich Euch, wie wir per Autofähre von Athen/Piräus nach Santorin (Thira) kamen und was es bei der Überfahrt zu beachten gibt.

Piräus/Athen am Vorabend:

Wir buchten unsere Überfahrt mit der Thunder der Linie Fast Ferries. Es gibt unzählige Fähren, die gebucht werden können, doch die Thunder ist mit 7 Stunden Fahrtzeit eine der schnellsten unter den Fähren. Ein Katamaran, der so richtig Gas gibt, einen strickten Zeitplan einzuhalten hat und mehrere Inseln in der südlichen Ägäis ansteuert.

Nach der Onlinebuchung der Fährtickets lud mich eine E-Mail zum online Check-in ein und es stand darin, dass wir die Tickets ausdrucken sollen. Wir haben aber selbstverständlich keinen Drucker dabei. Jetzt muss man wissen, dass es am riesigen Hafen von Piräus nicht so übersichtlich ist und wir nicht wussten, wo wir bei 12 Gates nun ein gedruckten Ticket herbekommen sollen.

Thunder der Linie Fast Ferries
Thunder der Linie Fast Ferries

Also checkte ich uns doch online ein und tadaaa, es tauchte auf den Tickets Gate E7 auf, welches wir nun ansteuerten. Dort gibt es ein Office und wir zeigten unsere online Tickets der Dame am Schalter, die dann meinte, dass wir keine printed Tickets benötigen. Ok, das ist super.

Am Abreisetag reichte es also aus, 30 Minuten vor Abfahrt am Gate E7 zu sein. So konnten wir im Hotel noch Kaffee und Saft trinken und gemütlich zum Hafen fahren. Kurz vor der Auffahrt auf die Fähre fragte uns ein Einweiser, wohin wir wollen. Das irritierte mich. „Santorin“ sagte ich und sollte am rechten Rand einparken.

Inselhopping
Inselhopping

Pünktlich 9:00 Uhr fuhr die Thunder los und was ich nicht wusste, mit Stopp auf Syros, Mykonos, Paros, Ios, schließlich Santorin und dann fuhr sie noch weiter nach Kreta. Daher fragte man uns, wohin wir fahren, denn dementsprechend werden die Fahrzeuge in die Fähre eingewiesen. Wir bekamen Sitzplätze zugewiesen, die Fähre ist ausschließlich mit Airseats ausgestattet. Es gibt zwei Bistros an Board mit Sandwiches, Knabbereien, Kaffee und Getränke.

Airseats auf der Thunder

An Deck stehen Hundeboxen mit ein paar Luftlöchern, aus einer Box jaulte ein Hund und sein Besitzer kam nicht einmal zu ihm, um ihn zu trösten. Warum größere Hunde in so eine Box eingesperrt werden müssen während die kleineren bei den Sitzplätzen sein durften, weiß ich allerdings nicht. Die armen Tiere! Zumal die ganze Zeit die Sonne auf die Boxen scheint.

Die Fähre schaukelte ziemlich stark auf dem Meer. Da kamen die Abwechslungen, an jeder Insel an Deck gehen zu dürfen und das Ein- und Ausladen zu beobachten, ganz recht. (Während der Fahrt ist das Deck aus Sicherheitsgründen geschlossen.) Irgendwie hatte das Inselhüpfen U-Bahn-Charakter. „Nächster Halt: Mykonos“. „Die nächste müssen wir raus“, wie ich beim U-Bahnfahren immer meinem Kind erkläre.

Auf Paros schaffte es ein Pkw (der einzige, der dort wartete) nicht rechtzeitig auf die Fähre. Der stand abseits am Rand und wusste nicht so richtig, wann er nun drauffahren durfte, weil das Fährpersonal keine Autos einwies. Man muss an dieser Stelle sagen, dass die Thunder, die eine High Speed Fähre ist, aufgrund des straffen Zeitplans maximal 10 Minuten an jeder Insel anlegt. Zuerst alle raus, dann alle rein. Fußgänger zuerst, dann die Autos. Die Rampe fuhr sofort nach oben und das Personal beachtete das Auto, welches mit lautem Gehupe auf sich aufmerksam machte, gar nicht mehr. Wir fuhren davon, obwohl die Rampe noch nicht einmal sicherheitsgerecht einrastete und ließen das Auto einfach stehen.

Stopp auf Mykonos
Stopp auf Mykonos

Trotz der vielen Stopps kamen wir mit nur 15 Minuten Verspätung auf Santorin an. Wir mussten ebenfalls zügig ausfahren, denn die Fähre fuhr ja noch weiter nach Kreta.

Bei der Rückreise drei Tage später sollte die Fähre um 9:20 Uhr abfahren und wir standen bereits 9:00 Uhr am Hafen. Auch am Hafen von Thira (Santorin) ist es unübersichtlich, obwohl der New Habour wirklich klein ist. Aber wenn so viele Menschen, Autos und Busse herumwuseln, wird selbst der kleinste Hafen zu groß.

Ich fand ein “Infodesk for all destinations”, dort konnte ich nachfragen, an welches Gate wir müssen. “Einmal um den Masten herum zur Seaside”, denn vom Parkplätzen aus kann man natürlich nicht auf die Fähre fahren. Abfahrt der Thunder von Gate B, das ist das weiße Häuschen zwischen den Menschenmassen.

Stopp auf Syros

An der Seaside gab es zunächst keinen Einweiser und ich reihte uns zwischen die parkenden Autos ein, bis jemand kam und fragte, was unsere Destination ist. Daraufhin wies er alle, die nach Piräus wollten, an, sich einzureihen. Wir standen dann ganz vorne und warteten auf die verspätete Fähre, die aus Kreta kam. Nun waren wir diejenigen, die schnell zusteigen mussten und die Passiere an Deck beobachteten das Geschehen am Hafen.

Es stiegen und fuhren unzählige Leute und Autos aus und noch mehr wollten hinein. Die Einweiser sind geübt, ließen aber Fußgänger und Autos gleichzeitig los auf die schmale Rampe. Die wissen wohl, was sie da tun. Da wir als erstes auffuhren und im Oberdeck parken sollten haben, wir das Einlade-Chaos hinter uns gelassen.

Nach dem ersten Halt auf Ios wollte man unsere Tickets sehen, um zu prüfen, ob wir auf den richtigen Plätzen saßen, da die Fähre überbucht wäre. Aber ohne Internet auf See konnte ich kein e-Ticket laden. Das hat die Dame auch beim zweiten Mal nicht verstanden. Hier ist es besser, zumindest einen Screenshot vom Ticket zu machen, was ich vergessen hatte. Oder einen WLan-Zugang für drei Stunden für 5,00 € zu kaufen, obwohl man bei den Inselstopps dann schon immer Netz hat. Ansonsten kommt man auch mal ohne Internet aus ;)

Auf Paros brülle beim Be- und Entladen ein Fährmitarbeiter durch sein Megaphon und trieb die Leute unten auf der Insel an, noch schneller zuzusteigen, gefolgt von heftigem Gepfeife. Klar hat es die Fähre eilig, aber so angetrieben zu werden ist auch nicht schön.

Immerhin kümmerten sich auf der Rückfahrt die Hundebesitzer um ihre Vierbeiner und holten sie aus den Boxen oder schoben zumindest ein Leckerli durch die Löcher. Wie im Knast, echt eh!

Fast pünktlich kam die Fähre in Piräus an, doch dort staute es sich am Hafen. Zwei Fähren kamen gleichzeitig am Gate E7 an und die Ampelkreuzung hinter dem Exit ist auch wirklich ungünstig, da es sich rückstaute bis in die Fähre hinein, in der es einige Hupkonzerte gab. Bei 34 Grad standen wir 30 Minuten, bis wir endlich rausfahren konnten. 16:10 Uhr kamen wir an, 17:50 Uhr standen wir immer noch an der besagten Ampelkreuzung. Das sollte man in Piräus auf jeden Fall beachten und keine längere Weiterfahrt mehr einplanen.

Meinen Reisebericht über Santorin könnt Ihr hier lesen.

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