Unterkünfte als Selbstversorger in den Niederlanden

Wir wollten fliegen. Den Flug bei KLM buchten wir im Mai, dazu ein Mietwagen ab und bis Flughafen Amsterdam sowie drei Selbstversorgerunterkünfte für unsere Rundreise durch die Niederlanden. Die Auswahl an noch freien Unterkünften hielt sich sehr begrenzt, denn viele Unterkünfte waren im Mai ausgebucht. So entstand eine Rundreise mit drei Stationen und die Fahrerei würde sich dabei in Grenzen halten. Den Reisebericht könnt Ihr hier lesen.

Dann kam es anders. Vier Tage vor Abreise klagte das Kindchen über Ohrenschmerzen, bekam hohes Fieber und wir fanden uns beim Arzt wieder. Der stellte eine akute Mittelohrentzündung fest. Am nächsten Tag buchten wir alles um, mit Ohr wird nicht geflogen. No-Go!

So kam es, dass wir erstmals mit dem ICE in den Urlaub fuhren. Wir überlegten zuerst, einen Nachtzug von München nach Amsterdam zu buchen. Es gibt nicht viele Nachtzüge, die quer durch Europa fahren ohne umsteigen zu müssen. Aber München – Amsterdam gibt es. Wie cool. Ein Anruf bei der Bahn, ausgebucht. Klar, zwei Tage vorher war nicht viel zu erwarten. Nach der Rückfahrt fragte ich gar nicht erst. Nach langen Überlegungen kam ich auf die Idee, von München nach Düsseldorf zu fahren, ab dort ist es ja bis in die Niederlande nicht mehr weit. Ohne konkrete Vorstellungen suchte ich nach einem freien Zug, fand einen und buchte ihn direkt. Der Flug wurde storniert. Außerdem hatte ich dann auch keine Lust mehr, mich noch stundenlang mit der Bucherei zu beschäftigen. Ein Auto noch dazu, leider überteuert, weil kurzfristig und fertig ist der Lack. Das Ende vom Lied war, dass wir für An- und Abreise jeweils 10 Stunden unterwegs waren, per Flugzeug wären es 5 Stunden gewesen.

Unsere Route bestand aus drei Stationen, an denen wir jeweils einige Nächte blieben und von da aus Ausflüge unternahmen. Mehr Vorbereitung waren nicht nötig. Wichtig war für uns, dass wir die Fahrtwege kurz halten, denn wenn wir nur zwei Wochen zur Verfügung hätten, wollten wir diese nicht nur mit Fahrerei ausfüllen. So kam es, dass unsere geplanten Ausflüge anders verliefen, wir uns überall die Zeit ließen, die wir haben wollten und unser Tempo spontan anpassten. Herausgekommen ist ein stressfreier Familienurlaub an wunderschönen Orten, mit vielen tollen Erinnerungen und jeder Menge Fotos.


Vakantiepark Schouwenduin in Burg Haamstede, Zeeland

Das Camp liegt außerhalb von Burg Haamstede und damit äußerst ruhig. Es gibt Mobilhomes in verschiedenen Größen und jede Menge Stellplätze. In der Mitte ein großer Kinderspielplatz, Fahrradverleih, Restaurant, aber kein Shop. Dafür geht man einfach ins Nachbarcamp und kauft dort seine Brötchen. Ein paar Meter weiter gibt es einen Supermarkt. Zum wunderschönen Naturstrand ‘t Oude Vuur sind es ca. 1 1/2 Kilometer und nachts sieht man den Leuchtturm blinken. Ein rundum empfehlenswerter und gepflegter Platz, nicht nur für Familien.

Vakantiepark Schouwenduin


Beek en Hei, Naturcamp in Otterlo, Gelderland

Ich wählte diese Gegend wegen des Nationalparks Hoge Veluwe und dieses Camp kam uns da gerade recht. Ein Naturcamp mitten im Wald, wo es nachts schön finster ist. Die Wanderhütten (Treckershut) haben alle die gleiche Größe und Ausstattung, die aus zwei Doppelstockbetten, einem Tisch mit vier Stühl und zwei Kochplatten besteht. Ein großer Kühlschrank, Geschirr und Töpfe sowie Wasserhahn mit Trinkwasser sind vorhanden, allerdings nicht in der Hütte selbst. Bettbezüge müssen mitgebracht werden, Kopfkissen sind vorhanden und bei den Zudecken bedient man sich einfach aus dem Haupthaus neben dem Kühlschrank. Es gibt zwei kleinere Spielplätze, Hühner, frische Semmeln jeden Morgen, sehr saubere und gratis Sanitäranlagen. Zum Parkeingang fuhren wir nicht mal fünf Minuten, von daher auch perfekt gelegen. Alles in allem eine klare Empfehlung für dieses Camp für alle Naturliebhaber und Minimalisten.

Beek en Hei


Camping De Nollen, Callantsoog, Nordholland

Auch hier buchten wir eine Treckershut, schön groß, mit toller Veranda, zwei Doppelstockbetten, einem Tisch mit vier Stühle, Küchenzeile mit Herdplatten und Vollausstattung, fließendes Wasser und Kühlschrank. Der Platz selbst ist sehr groß, es gibt einen großen und mehrere kleinere Spielplätze, Shop und preisgünstiges Restaurant und sogar Kinderanimation. Letzteres fand ich persönlich etwas lieblos gestaltet, die jungen Studentinnen schienen nicht sehr motiviert. Ich denke, daraus hätte man mehr machen können.

Camping De Nollen

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