Spontankurztrip an den Bodensee

So spontan sind wir selten. Freitagabend beschlossen, Samstag früh losgefahren. Das Wochenende verbrachten wir am schönen Bodensee, genauer gesagt in Lindau und Umgebung. Nachdem wir 12:00 Uhr ankamen und das Kind seinen Mittagsschlaf im Auto machte, hatten wir den ganzen Nachmittag und Abend zur ausgiebigen Stadterkundung der Insel Lindau zur Verfügung.

Einmal rundherum und durch die Innenstadt gebummelt, hatten wir alle drei großes Vergnügen, genossen sommerliche 25 Grad bei strahlend blauem Himmel und Mama ganz in ihrem Element beim Fotografieren :-)


Dass wir am Wochenende einen Ausflug machen wollen, stand schon länger fest, aber wohin es gehen soll, erst Freitagabend. Der Bodensee soll’s werden, inkl. Übernachtung, damit es sich auch lohnt. Also packten wir am Freitag noch schnell einen Rucksack mit den notwendigen Sachen, viel brauchten wir ja nicht für eine Nacht.

Gegen 9:30 Uhr fuhren wir zu Hause los und kamen 11:30 Uhr in Lindau an, das Kind ausgeschlafen :-) Wir steuerten den großen öffentlichen Parkplatz direkt an der Brücke zur Insel-Lindau an, dort kostet die Tagesmiete 7,00 €, ein ganz akzeptabler Preis. Wir nahmen natürlich alles wichtige mit und zogen los zur ausgiebigen Stadtbesichtigung bei wolkenverhangenen 12 Grad. Ganz schön kalt, obwohl der Wetterbericht doch Sonnenschein versprach

Wir wählten für unseren Inselrundgang zuerst das Westufer, an dessen Yachthafen wir erst einmal verweilten. Der Himmel lichtete sich und im Laufe der Mittagszeit zogen fast alle Wolken davon. Obwohl die Inselumrundung mit 4 Kilometern eigentlich in einer Stunde abgelaufen ist, brauchten wir drei Stunden für die halbe Insel. Aber bei diesem tollen Wetter und dem südlichen Flair, den die Insel verbreitet, war’s doch auch ganz schön so. Das Kind untersuchte alle Blätter, die er fand, bespielte jeden Spielplatz, zählte die Boote, beobachtete alle Enten und Schwäne und hatte einfach Spaß hier zu sein. Mama und Papa natürlich auch.

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Nach kurzem Abstecher in der Altstadt zum Eisessen liefen wir weiter bis zum Leuchtturm und zögerten kurz, hinaufzugehen. Immerhin kann das Kind die ganzen Stufen noch nicht alleine gehen. Wenig später fanden wir uns oben wieder und rannten mit dem Kind im Kreis. Nach unten bot sich eine super Aussicht auf den Hafen und den weiten Bodensee.

Wieder unten bummelten wir an der Hafenpromenade weiter, am Mangturm vorbei und mit einem zweiten Eis in der Hand nochmal in die Altstadt.

So langsam sollte ich mich aber mal nach einer Unterkunft umgucken, denn irgendwo wollen wir ja nächtigen. Nach einer halben Stunden Suche habe ich endlich noch eine freie und bezahlbare Unterkunft gefunden, ein B&B an der Grenze zu Österreich. Erleichterung!

Alle drei Mägen meldeten sich, dass sie Hunger haben und wir durchstreiften nochmal kurz die Altstadt, bis wir bei einem Italiener hängen blieben. Nudeln gehen immer und schwuppdiwupp zauberte der Kellner auch gleich einen Hochstuhl aus dem Hut.

Nach einem schönen allerersten Familien-Restaurant-Besuch schlenderten wir wieder runter an den Hafen und setzten unseren Stadtrundgang fort bis wir gegen 19:30 Uhr an der Brücke wieder herauskamen.

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Zurück am Auto meldete sich das B&B, dass unser gebuchtes Zimmer aufgrund einer Doppelbuchung bereits vergeben ist. Gleichzeitig rief booking.com an und versichte mir, innerhalb der nächsten 30 Minuten einen adäquaten Ersatz zu finden. Als 20:30 Uhr immer noch kein Rückruf kam, rief ich zurück und fragte nach. Nach ewigem Hin und Her, das Kind wurde langsam müde, wurde mir eine Buchung für ein Dreibettzimmer 7 Kilometer von Lindau entfernt angeboten. Als wir dort ankamen, fanden wir ein Chinarestaurant vor, im 1. Stock zwei Gästezimmer. Naja, hauptsache ein Bett. Das Kind ist im Auto bereits in einen tiefen und festen Schlaf gefallen und schlief auf meinem Arm weiter, als wir das Zimmer bezogen. Es muss komisch ausgesehen haben, eine Familie mit schlafendem Kind auf dem Arm, die nach einer Unterkunft für die Nacht suchten. Wie auch immer, wir waren froh.

Geschlafen haben wir nicht gut, das Frühstück fiel auch spärlich aus, aber für das Kind immerhin in einem chinesischen Hochstuhl. Danach packten wir schnell die Sachen zusammen und fuhren wieder nach Lindau zum gleichen Parkplatz wie gestern.

Es war 9:15 Uhr und wir wollten das Schiff um 10:35 Uhr nach Bregenz nehmen. Also spazierten wir gemütlich zum Hafen, machten am Spielplatz Halt und kauften ein Pfänderbahn-Kombi-Ticket für knapp 20,00 € pro Person (Kinder bis 6 Jahren fahren kostenlos). Für das Kind war das natürlich total spannend, ganz aufgeregt stieg er auf’s Schiff und machte es sich gleich auf der obersten Terrasse gemütlich. Die Fahrt dauerte leider nur 15 Minuten und in Bregenz angekommen ging’s erstmal auf einen Spielplatz und danach zur Seilbahn auf den Pfänderberg.

In der Seilbahn standen wir ganz vorne, auch hier war das Kind sehr aufgeregt und kommentierte während der Fahrt, was er tief unter uns alles sah. Auf dem 1064 Meter hohen Gipfel angekommen, steuerten wir gleich den Spielplatz and und während die zwei Männer dort verweilten, organisierte ich uns im Berghaus Pfänder ein Mittagessen. Danach spazierten wir durch den kleinen, wirklich kleinen, Wildpark und sahen Steinböcke, Mufflons und kleine Wildschweine. Nicht zu vergessen die gigantische Aussicht auf den Bodensee, über Österreich, Deutschland und die Schweiz sowie 240 Alpengipfel.

Erst 14:30 Uhr wurde das Kind müde und schlief auf meinen Arm ein. Ich band ihn kurzerhand ins Tragetuch und wir wanderten den Berg hinunter ins Tal.

Der längere Weg wurde mit 1 1/2 Stunden angegeben, der kürze mit einer Stunde. Wir wählten den kürzeren, da wir das Schiff nach Lindau nicht unbedingt verpassen wollten. Leider war das aber auch ein sehr steiler und steiniger Weg, mit 11 Kilo Kind vorne dran ganz schön anstrengend. Aber das bin ich ja als Tragemama gewohnt :-)

Unten angekommen, wachte er wieder auf, der Weg zum Hafen führte uns durch einen Teil der Altstadt von Bregenz mit hübschen kleinen Gassen und einer Burganlage.

Um 16:00 Uhr erreichten wir den Hafen und 16:10 Uhr legte das Schiff zurück nach Lindau ab. In Lindau angekommen, gönnten wir uns noch einen kleinen Eisbecher, während die Wolken zuzogen und der Himmel dunkler wurde.

Gegen 17:30 Uhr traten wir schließlich die Heimfahrt an und waren zweieinhalb Stunden später wieder zu Hause, mit einem putzemunteren Kind.

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