In dieser Woche gab es nicht nur Glücksmomente, sondern einige andere Begebenheiten, über die ich erzählen möchte.
Am Anfang der Woche sonnten wir uns bei gefühlten 25 Grad auf dem Balkon. Einfach herrlich, diese frühherbstlichen Temperaturen. Am späteren Nachmittag trafen wir uns mit der Nachbarsmama und dessen Sohn zum Spielen auf dem Spielplatz. Hier erlebte ich etwas, was nicht unbedingt eigenartig ist, aber man doch meistens nur in ‚Werbespots‘ sieht, wenn es darum geht, dass Ausländer nicht anders sind als Deutsche. Unsere neuen Nachbarn sind keine Deutschen. Wir verstehen uns gut, die Jungs verstehen sich gut, wir treffen uns oft und gehen zusammen auf den Spielplatz. Die Kinder spielen, die Mamas quatschen. Die deutschen Mamas aber heute auf dem Spielplatz starrten mich verwirrt und vorwurfsvoll an. Wenig später kam zum endgültigen Entsetzen dieser eine ausländische Freundin unserer Nachbarin mit ihren zwei Kindern in den Orkus und das Starren ging in die Endrunde. Besonders dann, als es etwas lauter wurde. Wer kann die größten Stielaugen machen? Sie, Sie oder vielleicht Sie? Stille bei den deutschen Mamas, Stille bei den deutschen Kindern. Alles starrte MICH an. Wie kann die nur zulassen, dass ihr deutsches Kind mit Ausländern spielt? Ich habe mir dieses sichbare Unverständnis bestimmt nicht eingebildet, sonst wäre es mir ja nicht so extrem aufgefallen. Immerhin bin ich der Typ Mama, der andere Mamas nicht beoachtet. Aber das fiel auf. Weitere Kommentare zu dieser Szene erübrigen sich.
Am darauf folgenden Tag trafen wir uns mit einer Freundin auf einem Spielplatz und hatten einen gemütlichen wunderschönen Nachmittag. Immer ein Glücksmoment. Das Kindchen kletterte erstmals drei Meter hoch auf einen Baum. Ansich ist Bäumeklettern ja schön und auch wichtig für Kinder. Das habe ich schließlich auch immer getan. Aber müssen schon 3-jährige so hoch hinaus? Ich kletterte nach. Beim nächsten Mal schaute ich weg.
Den nächsten Tag verbrachten Kindchen und ich bei Ikea. Zuerst bespielte er die Musterkinderzimmer, dann genehmigten wir uns ein Mittagessen und einen Blaubeershake. Lecker!! Uns fehlten noch Kleinigkeiten, unter anderem ein Regal, das ständig ausverkauft ist. Zweimal waren wir deshalb schon umsonst bei Ikea, obwohl der Onlinebestand immer noch wenige Restbestände aufzeigte. Diesmal stand da noch ‚4 auf Lager‘. In der Lagerhalle fand ich dann letztenendes noch 2 Regale im Fach, Glück gehabt!
Dann stand die U7a an und das Kindchen musste einige Tests bestehen. Alles verlief gut und problemlos, er hatte sogar richtig Spaß daran. Am Ende der Tests stellte die Kinderärztin fest, dass der zweite Teil des Sprachtests ein Test für 4-jährige gewesen ist und staunte nicht schlecht, dass unser 3-jähriger diesen Test sowas von perfekt bestanden hat. Eine Überlegung, ob er den richtigen Test für 3-jährige nochmal machen müsste, gab es praktisch gar nicht. Sooo groß ist mein Kleiner und sooo stolz bin ich auf ihn. Ein wunderschöner Glücksmoment.
Auf dem Nachhauseweg musste ich mich von einem Jungspund belöffeln lassen, ich sei eine „Scheiß Egoistin“, weil ich mein Fahrrad samt Kinderanhänger durch eine Baustelle auf dem Geh- und gleichzeitig Radweg schob und somit den Weg versperrte. Ich habe schon gesehen, dass hinter mir jemand war, blieb aber mit dem Anhänger hängen und hatte ohnehin Mühe, alles durch die schmale Baustelle zu bekommen, bei entgegenkommenden Fußgängern. Dieser Jungspund überholte mich schließlich mit seinem Spruch und infolge dessen blieb ich wieder mit dem Hänger hängen, ein anderer Mann stolperte halb darüber und nuschelte irgendwas in seinen nicht vorhandenen Bart hinein. Ich war geladen, holte schließlich diesen Jungspund ein und fauchte ihm ein paar deutliche Worte entgegen. Also, manchmal geht’s echt nicht mehr. Es ist schon schlimm, dass man sich als Mama wöchentlich dumme Sprüche anhören muss, aber derartige Beleidigungen kommen mir selten unter.
Am nächsten Tag spazierten das Kindchen und ich durch den Park als ich ein paar Meter vor uns etwas kleines am Wegesrand flitzen sah. Wir hielten inne, um es nicht zu erschrecken. Es lief hinter den Baum, wir schlichen uns heran und zum Vorschein kam ein kleiner Igel. Ich habe noch nie einen lebendigen Igel gesehen und nun saß einer direkt vor unseren Füßen, der aber sichtlich Angst hatte. Wir hielten wieder Abstand um den erschreckten Igel in Ruhe zu lassen. Er erhob sich, flitze ins Wäldchen und verkroch sich unter einen Baum. Wieder ein schöner Glücksmoment.
Am Wochenende besuchten wir in der Stadt einen kleinen Reisevortrag und fuhren mit den Fahrrad dorthin. Anschließend ging es noch zum Frozen Joghurt und am Ende des Tages zählten wir über 20 Kilometer Radstrecke. Nach so viel Sport und frischer Luft fühlt man sich richtig gut und glücklich.
Die Woche endete mit einem schönen Sonntagsbesuch von Freunden. Die Jungs spielten und die Eltern quatschen. Immer wieder ein Glücksmoment.
Nun noch ein Glas wein. Chears!