Erstmals nehme ich am Monatsrückblick von Judith teil, die auf ihrem Blog immer um den Monatswechsel herum die Highlights aufschreibt und die Bloggercommunity dazu einlädt, ihr gleichzutun. Das ist wunderbar und da mache ich gerne mit.
In diesem Monat habe ich mehr gebloggt als je zuvor in einem Monat. Es war jedes Mal eine wunderbare Ablenkung, hat Spaß gemacht und meine Reichweite stieg enorm an. Das freut mich sehr, wenn es da draußen Leute gibt, denen mein Content gefällt. Sowohl was Reisen betrifft als auch das Persönliche. So habe ich an drei Blogparaden inkl. dieser teilgenommen. Zuerst “die große Fotoparade“, gefolgt von “12 von 12” und dazwischen einen Abriss über unseren diesjährigen Sommerurlaub.
Nun aber zum Rückblick.
Zu Beginn des Monats hatten der Mann und ich mal wieder die Gelegenheit, uns aufs Fahrrad zu schwingen und eine Radtour zu machen, da der Sohn 7 Stunden auf einen Kindergeburtstag eingeladen war. Er selbst ist kein großer Radfahrer, zur Schule hin und zurück ist das Höchste aller Gefühle. Was in meiner Jugend nicht anders war.
Das Wetter meinte es gut mit uns und bescherte spätsommerliche Temperaturen. An einem Biergarten kehrten wir kurz vor Ende unserer Tour ein, wo wir vegane Currywurst verspeisten. Insgesamt legten wir 34 Kilometer zurück. Schön war’s!
Einen Tag später stand der Familien-Wochenendbesuch vor der Tür und blieb zwei Nächte, um gemeinsam den Feiertag zu verbringen. Wir hatten eine schöne Zeit zusammen und das abendliche Eis in unserer Lieblingseisdiele durfte natürlich auch nicht fehlen.
Was das oben genannte Persönliche betrifft, habe ich in diesem Monat extreme Gefühlswelten erlebt. Ich habe meinen Vater beerdigt und die Beisetzung komplett alleine organisiert. Nun ist das Thema an sich schon schwer, aber neu auch und ich musste etwas Neues, Schweres alleine hinbekommen. Was für eine Herausforderung! Am Ende kamen mehr Gäste als ich dachte und um den Waldpavillon wurde es voll. Mit zwei Beruhigungstabletten intus konnte ich letztlich die Beisetzung leiten und vor allen Trauergästen sprechen, eine Schweigeminute mit Musik von seiner Lieblingsband einleiten und eine witzige Geschichte von früher erzählen. Ich bin jetzt noch überrascht von mir selbst und habe hinterher sehr viel Anerkennung erhalten, auch was die Organisation betrifft. Trauer und Freude gleichzeitig, es war einfach nur überwältigend, im traurigen Sinne wie auch im positiven. Ich wählte für meinen Vater eine Waldbestattung, weil der Wald sein Kraftort war. Dass es so etwas überhaupt gibt, wusste ich vorher nicht. Warum auch?
Ich gestattete mir den Gedanken, froh zu sein, wenn das alles vorbei ist, nachdem wir ihm eine schöne letzte Ehre erwiesen haben. Hätte er es gesehen, wäre er stolz gewesen. Nach der Beisetzung war mein Kopf leer und fühlte sich merkwürdig an und am Tag danach fiel einfach die ganze Last ab. Noch einen Tag später erwachte ich zum ersten Mal seit langer Zeit mit anderen Gedanken im Kopf. Mit schönen Gedanken, die mich nicht belasteten.
Auch das Schreiben hier auf meinem Blog lies mich zwischendurch ablenken und an etwas anderes denken. Ich brauchte das, um die Erlebnisse zu verarbeiten. Genauso wie das Erledigen des ganzen Schriftkrams, Versicherungen und Rentenkassen abmelden, Konto sperren, Telefonate führe, Unterlagen sichten. Auch das war mein persönlicher Umgang mit der Situation, dieses langsame Abschließen. Kein abruptes Ende.
Zwischen den ganzen Vorbereitungen ist das Kindchen auch noch krank geworden und wegen dieser blöden Attestpflicht ist es bei uns immer ein mega Aufwand, wenn er mal zwei Tage wegen fiebriger Erkältung nicht in die Schule geht. Sowas braucht man dann unbedingt, wenn man gerade dabei ist, den Vater/Opa zu beerdigen. Da wünscht man sich manchmal einfach eine Oma her, die dann unter die Arme greifen kann, weil ich nebenbei ja auch noch arbeite an fünf Tagen die Woche.
Es folgte Müdigkeit, begleitet von unendlicher Erschöpfung und ich merkte, wie die Last der letzten Monate, seit April, einfach abfällt. Ganz ehrlich, ich freue mich, wenn dieses schlimme und traurige Jahr vorbei ist. Zwar bin ich kein Freund davon, dass die Zeit schnell vergeht. Denn Zeit ist so kostbar und wichtig, dass sie gar nicht schnell vergehen darf. Aber 2023 werde ich ganz feierlich das “Tschüss” anbieten!
Ein paar Tage später habe ich unseren Osterurlaub gebucht, eines von Kindchens Sehnsuchtsorten. Ich wollte diese Reise schon seit so langer Zeit buchen, hatte aber keine Nerven dafür. Jetzt, als ich mal wieder merkte, wie kostbar das Leben ist und wie schnell es zu Ende sein kann, gabs dann auch kein Halten mehr. Nun freue ich mich auf einen Mama-Sohn-Trip in die Ferne. Der Sohn ist so happy und freut sich einfach nur noch auf unsere Reise. Er wird zum ersten Mal Europa verlassen, (also den Kontinent und nicht die EU), und für mich ist es auch ein komplett neues Ziel und Abenteuer noch dazu. Der Mann kommt wahrscheinlich nicht mit, was aber für alle okay ist.
Ein nächster Familien-Wochenendbesuch machte uns am vorletzten Oktoberwochenende wieder zur Großfamilie und jedes Kind hatte einen Sonderessenswunsch. Da finde ich es immer ganz praktisch, einfach ganz viele verschiedene Sachen auf den Esstisch zu stellen und jeder nimmt sich, was er möchte. Auch dieses Wochenende war wieder sehr schön!
Ein paar Tage später schnitzen wir zusammen mit der Nachbarstochter Kürbisse. Ich kaufte für mich keinen eigenen und half lieber bei den Kindern mit. Die Nachbarstochter hat noch nie Kürbis geschnitzt und uns schon eine Woche vorher gefragt, ob sie mitmachen darf. Natürlich durfte sie das und der Sohn hat ihr auch richtig lieb geholfen.
Am letzten Wochenende fuhren diesmal wir zur Verwandtschaft um Halloween „vorzufeiern.“ Zum richtigen Halloweentag heute hat der Sohn keine großartigen Ansprüche. Früher zog er mit seinen Freunden um die Häuser um Süßes oder Saures zu sammeln, aber darauf hat er dieses Jahr keine Lust mehr. Dann lieber Burger essen und Gruselfilm im Heimkino mit seinem Kumpel anschauen. Das reicht ihm.
Ich habe im Oktober mal wieder genäht, zum Einen ein Boho-Kleid für mich und zum Anderen ein Langarmshirt für den Sohn. Solange er die selbst genähten Sachen noch anzieht, freue ich mich natürlich. Von der Stoff- und Schnittauswahl muss ich allerdings etwas aufpassen, schließlich ist er kein kleiner Junge mehr und in zwei Jahren schon ein Teenie. Nicht alles gefällt, Kapuze ist z. B. ein No-Go und einfache oder raglan Shirtschnittform am allerliebsten, aber bunt ist immer noch seine Lieblingsfarbe :-) Leider habe ich gerade kein Foto vom Shirt, da er das gerade trägt und meine beiden ihren heutigen Nachmittag beim Laser-Tag verbringen (während Mutti bloggt….). Ich bereite jetzt den Abend vor und bin gespannt, was er uns bringen wird.
Eure Nicky