Frankreich – Freestyle Roadtrip 2024

Und sobald Du die Antwort hast, ändert das Leben die Frage.

Die Fernreise, in neue unbekannte Welten, auf die wir uns seit Monaten freuten und hinfieberten, haben wir aus Gründen am Abend vor Abflug storniert. Vier Monate Reiseplanung und Vorfreude einfach dahin. Von jetzt auf gleich.

Ein paar Tage lang saß ich zu Hause und hatte keine Lust mehr zu verreisen. Aber das Kind hatte Ferien und zu Hause herumsitzen war keine Lösung. Ohne eine einzige Unterkunft gebucht und eine genaue Route herausgesucht zu haben, setzten wir uns ins Auto und fuhren drauf los. Ich hatte immerhin eine Himmelsrichtung im Kopf und die ging nach Westen. In den darauffolgenden zwei Wochen gestaltete sich daraus ein Freestyle Roadtrip über 4.080 Kilometer. Die jeweiligen Unterkünfte buchte ich same-day oder maximal einen Abend vorher für den nächsten Tag, weil ich nicht wusste, wo wir überhaupt landen werden.

Eine ziemlich interessante Reiseerfahrung ergab sich aus diesen Umständen heraus, die ich im Nachhinein nicht missen möchte. Die Planung lief ausschließlich vor Ort über Google Maps mit den darin enthaltenen Sehenswürdigkeiten sowie Empfehlungen aus Zeitschriften. Der einzige Nachteil waren die leider ziemlich teuren Unterkünfte. Ich musste nehmen, was es noch gab und das waren zumeist die teuren. Mit denen ich aber sensationelle Glückstreffer landete, jede einzelne davon. Naja fast jede.

Lyon
Lyon
Grotte de Choranche
Grotte de Choranche
Bergpass Frankreich
Bergpass

Unsere Route führte uns zuerst in den Europapark, da war das Kind noch nicht. Nach zwei Tagen fuhren wir nach Dijon und zu den Street Art in the Wall. Weiter nach Lyon und zur Grotte de Choranche mit den umliegenden Ortschaften. Boutenac, was nicht unbedingt bekannt ist, aber eine wunderschöne Umgebung zu bieten hat. Unsere private Unterkunft dort lag inmitten der Weinberge auf dem Land. Die Kommunikation mit den Gastgebern verlief mit Händen und Füßen, aber äußerst charmant und gastfreundlich. Weiter ging es nach Carcassonne und Lagrasse. Danach hatte ich keine Idee mehr und meine grobe Route endete hier. Es hätte nach Spanien an den Strand gehen können, aber das Kind hatte tatsächlich keine Lust auf Strand. Wieder nach Hause kam für mich nicht in Frage. Nach Osten an die Coté d’Azur war mir zu teuer, also blieb nur der Westen. So bescherte mir ein Stopp in Toulouse einen Abstecher ins Airbus-Museum, wenn ich beruflich schon mit dem Flugzeugbauer verbunden bin. Weil wir damit auch schon auf dem halben Weg zur Atlantikküste waren, konnten wir auch direkt weiterfahren nach Biscarrosse und an die wunderschöne Düne von Pilar, die größte Wanderdüne Europas. Über Périgueux, einem hübschen kleinen Ort im Landesinneren und einer Nacht in Montchanin verbrachten wir zum Abschluss einen Tag in Colmar.

Carcassonne
Carcassonne
Düne von Pilar
Düne von Pilar

Ich glaube, wenn ich vorher eine Frankreich-Rundreise geplant hätte, wäre womöglich eine so ähnliche Route herausgekommen. Da ich ja diesmal unterwegs die Zeit für die Planung brauchte, ist mein Reisetagebuch nicht sehr ausführlich ausgefallen. Ich kann ja nicht ständig vor dem Handy sitzen. Aber das muss es vielleicht auch gar nicht. Die Eindrücke und Ideen, wie ich unsere Reise gestaltet habe, ist bestimmt schon Inspiration genug. Auch ohne lange Texte.


Dijon

Nach unseren zwei Tagen im Europapark in Rust führte unser Freestyle-Roadtrip zuerst nach Dijon. In Rust regnete es, aber auf dem Weg nach Dijon wurde das Wetter immer besser und besser. Wir fuhren zunächst an der Stadt vorbei, denn auf Google Maps hatte ich die Graffiti-Wände, die “Street Art in the Wall”, entdeckt und da das Kind sich für Graffiti begeistern kann, fand ich das einen Abstecher wert. Tatsächlich war er ganz begeistert von den riesigen Wänden voll mit wunderschönen Bildern, auch in 3D. Zusätzlich fanden wir ein paar kleine Spielchen auf dem Gelände.

Street Art in the Wall Dijon

Street Art in the Wall Dijon

Street Art in the Wall Dijon

Street Art in the Wall Dijon

Street Art in the Wall Dijon

Den Weg zurück in die Stadt nahmen wir über den längeren und weitaus schöneren Weg als die Autobahn und fuhren durch Weinberge und wunderschöne Ortschaften. Offensichtlich fand eine Radtour statt, denn eine dieser winzigen Ortschaften schmückte eine Fahrraddeko.

Unser Hotel in Dijon lag in der Innenstadt, die leider voll Baustelle war. Das Auto konnten wir in einem Parkhaus parken, unweit des Hotels und auf Empfehlung der Empfangsdame. Wir spazieren durch die kleine Innenstadt, die nicht mit Baustelle übersät war und gönnten uns zum Abendessen herzhafte Bubble Waffles.

kleine Stärkung in der Hotellobby
Kathedrale von Dijon
Kathedrale von Dijon
Dijon
Dijon
Porte Guillaume
Porte Guillaume
Abendessen

Lyon

Wir frühstückten äußerst lecker typisch französisch mit Croissants, Baguette, Kaffee, heiße Schokolade und Orangensaft in einem hübschen Café.

Weiter ging unsere Fahrt nach Lyon. Wir parkten direkt am Fluss auf einem ausgewiesenen Parkplatz und spazierten los. Während sich die Männer ein Filmmuseum zu Gemüte führten, erkundete ich zwischenzeitlich alleine die Altstadt zusammen mit der wunderschönen Notre-Dame de Fourvière auf dem Hügel hoch über der Stadt.

Altstadt voll mit Restaurants
Fußgängerbrücke Passerelle du Palais de Justice⁩⁦
Fußgängerbrücke Passerelle du Palais de Justice⁩⁦
Aussicht vom Saône-Ufer
die Franzosen mögen es gemütlich
Gasse Lyon
typische Gasse in Lyon
hinauf auf den Hügel
Notre-Dame de Fourvière
Notre-Dame de Fourvière
Aussicht

Unsere gestern Abend gebuchte Unterkunft hatte wir zuerst nicht gefunden. In der engen Gasse herrschte Baustelle und von außen sah das Gebäude ziemlich heruntergekommen aus. Außerdem hatten wir keine Ahnung, wie wir in überhaupt hineinkommen sollten. Ein Blick in meine Mails und ich fand eine Anleitung, die mir der Gastgeber geschickt hatte. Diese glich allerdings einem Ratespiel. Ein Code für die Eingangstür unten und ein Kasten mit Code für den Zimmerschlüssel oben. Hineingetreten tat sich ein wunderschöner Innenhof ein und endlich die Wohnungstür geöffnet, eine ebenso tolle Wohnung. Was von außen heruntergekommen aussieht, ist von innen eine der schönsten Unterkünfte, die wir bisher bewohnen durften.

Apartment von außen
Apartment Innenhof
Apartment Küche
Apartment Schlafzimmer

Am Abend entdeckten wir noch rein zufällig die alte Römerstadt Lugdunum mit seinem Amphitheater, das das Kind aus den Asterix-Hörspielen kennt. Das war natürlich höchst interessant, weil er direkt einen Bezug dazu hatte. Bildung auf Reisen und so. Zum Abendessen gab es Veggy-Burger und Salat und auch als Vegetarier muss man hier in Frankreich nicht verhungern ;)

Lugdunum
Lugdunum


An dieser Stelle geht’s bald weiter.

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