Das Kindchen ist jetzt 5. Er feierte einen wundervollen Superhelden-Geburtstag und wie wir diesen organisiert haben, möchte ich heute erzählen. Es gab gleich drei Feiern, eine an seinem richtigen Geburtstag, ein Kindergartengeburtstag und eine Party am Samstag mit seinen Freunden.
Der Superhelden-Geburtstag:
Extra zu seinem Geburtstag reisten Oma, Tante, Cousin und Cousine an, die auch direkt eine Nacht blieben. So war schon am Geburtstagsmorgen das Wohnzimmer gefüllt mit Gäste und noch mehr Geschenken. Er freute sich und war schon seit Tagen sehr aufgeregt. Als er dann das Wohnzimmer betreten durften und den schön gedeckten Geburtstagstisch vorfand, wurden die Augen natürlich immer größer.
Er packte nach und nach seine Geschenke aus und das gar nicht mal so wild, sondern eher ruhig und eins nach dem anderen. Unter den Geschenken fand er das neue LEGO City Mobiles Dschungellabor*, was er auch direkt auspackte und anfing, zusammenzubauen. Cousin und Cousine beschäftigten sich anderweitig und ich fand die Ruhe eigentlich ganz nett nach der ganzen Aufregung. Zwischendurch gab es das obligatorische Geburtstags-Pancake-Frühstück.
Nach dem Mittagessen ging’s auf den Spielplatz zum Austoben und als wir zurückkamen, durfte er seinen Superhelden-Kuchen betrachten und anschneiden. Stolzer großer Junge, der sich sooo sehr über einen Kuchen freuen kann.
Ihr kriegt nun auch gleich die Anleitung dazu, wie ich diesen Kuchen gebastelt habe.
Man nehme einen Teig. Wäre gut, denn ohne Teig geht’s ja schlecht. Ich wählte ein kürzlich bekommenes Rezept einer Freundin, bei dessen Tochter wir zur Party eingeladen waren und die Kinder sich förmlich auf diesen Kuchen stürzten.
Kuchen:
300 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
5 Eier
350 g Mehl
1 Päckchen Backpulver
125 g Öl
175 ml Orangenlimonade (dadurch wird der Kuchen schön fluffig und bekommt ein fruchtiges Orangenaroma)
Die Zutaten werden einfach zusammengerührt. Keep it simple. Wobei ich das Mehl und das Backpulver zum Schluss unter die Masse rührte. Die Teigmasse wird auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech in der üblichen Größe gekippt (er verläuft von alleine) und wird dann im vorgeheizten Backofen bei 180°C Umluft oder 200°C Ober-/Unterhitze für 25 Minuten in der unteren Einschubleiste gebacken.
Ganache:
Ich ließ den Kuchen über Nacht abkühlen und bereitet am nächsten Tag, ein Tag vor dem Geburstag, die Ganache vor, als Untergrund für das Fondant. Ich wählte dafür weiße Schokolade, weil das Kindchen die am liebsten mag.
Den Kuchen selbst habe ich vorher noch in Form geschnitten. Dafür druckte ich mir das Superman-Logo aus, welches eine Breite von 30 cm hatte, schnitt die Löcher aus, legte das Blatt auf den Kuchen und schnitt mit einem scharfen Messer die Kanten ab.
Für die Ganache mit weißer Schokolade lässt man 200 ml Sahne aufkochen und nimmt den Topf vom Herd. Die kleingebröckelte Schokolade wird eingefüllt, mit der Sahne bedeckt und fünf Minuten ruhen gelassen. Danach so lange rühren, bis sich die Schokolade vollständig aufgelöst hat und die Masse cremig ist. Diese sollte bei Zimmertempertur abkühlen und fest werden. Ich hatte sie über Nacht im Kühlschrank aufbewahrt und am nächsten Morgen war die Masse sehr fest geworden und nicht zu verwenden. Ich stellte sie kurz in den Backofen bei 30 Grad und dann wurde die Creme streichfähig. Ich musste sie aber schnell verwenden, denn nach ungefähr 20 Minuten war sie schon wieder hart. Die Zeit reichte aber, um den Kuchen damit zweimal zu bestreichen.
Fondant:
Sehr zufrieden mit meinem bisherigen Ergebnis holte ich das Fondant* und knetete zuerst das blaue mit den Händen weich.
Beim Ausrollen hatte ich so meine Probleme, denn das Fontant klebte am Tisch fest und bekam Risse. Das lässt sich mit einmal drüberrollen zwar ausbessern, aber die Risse sieht man am Ende trotzdem noch. Das blaue Fondant legte ich nun über den Kuchen.
Ränder unten abgeschnittern und ab in den Kühlschrank. Nun kam der gelbe Fondant dran. Einmal weichgeknetet, ausgerollt, das Superman-Logo aufgelegt, mit einem scharfen Messer den Fondant rundherum ausgeschnitten und kurz in den Kühlschrank gelegt. Bevor gelb aufgelegt wurde, habe ich den blauen Kuchen mit wenig Wasser eingestrichen, damit das Fondant besser klebt. Ist ja am Ende nur Zuckermasse.
Gelb klebte auf blau und ab in den Kühlschrank. In der Zwischenzeit knetete ich rot einmal kurz durch, rollte es aus und legte wieder das S auf. Diesmal wurde es knifflig, denn einmal rundherum ausschneiden ist einfach, nun aber mussten die Löcher auch ausgeschnitten werden. Mit einem scharfen Messer und ein bisschen Fingerspitzengefühl war das aber kein Problem.
Das Hauptproblem war, das ausgeschnittene rote S irgendwie vom Tisch abzubekommen. Es landete ebenfalls kurz im Kühlschrank. Gelb wurde wieder mit ein bisschen Wasser eingepinselt und rot aufgelegt. Sieht ja schonmal ganz gut aus.
Die Ränder unten gefielen mir gar nicht, beim Abschneiden des blauen Fondant haben die Ränder unschöne Formen hinterlassen. Aber von rot war ja noch viel übrig, also rollte ich kleine Würstchen und legte den Rand damit aus. Vorher wurde der Kuchen final auf ein Schneidbrett gelegt.
Das war’s. Nun kam der Kuchen über Nacht und bis zum Geburtstagsnachmittag in den Kühlschrank. Der Fondant ist weder gerissen noch ausgetrocknet und ich war mehr als zufrieden von meinem Backwerk und der Kuchen darunter hat die schwere Fondantmasse auch super ausgehalten.
Es gab also lecker Kuchen am Nachmittag und danach tobten sich die Kids im Hof mit Wasserbomben und im Wohnzimmer mit der Luftballongirlande aus.
Als der Besuch gefahren war, drehten die zwei Männer noch eine größere Fahrradrunde. Ich beseitigte diverses Chaos und bereitete für den Geburtstag im Kindergarten alles vor. Dafür habe ich Apfelmuffins von Frau Elch gebacken und diese hübsch in selbst gebastelte Förmchen drapiert und auf einer selbsgebastelte Etagere angerichtet. Das Kindchen wünschte sich außerdem Obstspieße.
Der Transport in den Kindergarten by Bike lief dank unseres Kinderanhängers zwar ganz gut, aber die Muffins musste ich im Kindergarten trotzdem neu anrichten. Der Geburtstag war wohl sehr schön. In unserem Kindergarten ist es so, dass sich das Geburtstagskind 9 Kinder und eine Erzieherin aussuchen darf und dann wird zu 11 gefeiert. Muffins sowie Obststpieße gingen weg wie warme Semmeln.
Manchmal möchte man einfach gerne mal Mäuschen spielen. Hihihi.
Kindergeburtstag mit Spiele:
Es vergingen ein paar Tage bis Samstag, an denen der Mann und ich für die Geburtstagsparty am Samstag fertig vorbereiteten. Es waren 7 Kinder geladen, 8 kamen und weil die Apfelmuffins so lecker waren, gab’s die am Samstag gleich nochmal. Mit dabei diesmal noch Schoko-Bananen-Minimuffins mit veganem Superhelden-Esspapier*. Diese kamen auf eine zweite gebastelte Etagere. Mutti im Bastelwahn. Ist ja nur einmal im Jahr.
Im Hof richteten wir alles an, die belabelten Getränkeflaschen fanden zum Glück einen Schattenplatz.
Als alle Gäste angekommen waren, packte das Kindchen seine Geschenke aus, die Kids stärkten sich mit allem, was so auf den Tischen stand und danach gab’s ein paar Spielchen, wozu ich eine Superheldengeschichte erzählte, die ich mir zwei Stunden vorher noch schnell ausgedacht habe. Sämtliche Superhelden waren nämlich am Vormittag in unserem Hof und haben überall Nachrichten hinterlassen. Spidermans Spinnenfaden (aus Kreide gemalt) überquerte den Hof und die Kids sollten „Cola-Fanta-Sprite“ hüpfen. Bei „Cola“ springen alle rechts neben die Linie, bei „Fanta“ links neben die Linie und bei „Sprite“ steht ein Bein rechts und eins links. Wer falsch hüpft, scheidet aus.
Beim zweiten Spiel erzählte ich, dass ich Superman gesehen und ihn sogar fotografiert habe. Aber leider zerrissen ein paar Bösewichte das Foto in 30 Teile und die Kids sollten es zusammenpuzzlen. Eine super Aufgabe war das, alle machten begeistert mit und staunten am Ende über das schöne große Superman-Foto. Da habe ich doch einen super Schnappschuss gemacht, oder? Oder?
Anschließend kam Batmans Feind, Riddler der Rätseknacker, ins Spiel. Die Kids mussten 7 „Wer-bin-ich“-Aufgaben lösen, was sie auch sehr schnell schafften. Ein bisschen zu schnell, das ganze Spiel sollte ja eigentlich ne Weile dauern.
Ich führte die Kids zu unserem total (mit Kreide) verschmierten Garagentor, zeigte ihnen, was die Bösewichte in der Nacht angestellt haben und fragte, ob sie eine Idee hätten, wie wir das wieder sauberbekommen. Irgendwie wollten alle 9 das Garagentor mit Schwamm und Wasser schrubben, aber das ging dann doch zu weit. Wasserbomben würden da schon reichen. Helle Begeisterung! Total aufgeregt versammelten sich alle Kids hinter dem Mann, der die Wasserbomben mit Wasser füllte. Sooo schön zuzusehen, hihi. Sie bewarfen unser Garagentor mit 70 Wasserbomben und dann war’s wieder sauber.
Die letzte und schwierigste Aufgaben war nun, die Kürbisbombe zu finden, die Spidermans Feind der Grüne Goblin abgeworfen hatte. Sie musste vernichtet werden, bevor sie Unheil anrichtete. Der Mann befestigte unsere Kürbis-Piñata-Eigenkreation am offenen Garagentor, als ich die Kids kurz vor das Haus lockte. Als alle zurückrannten, staunten sie nicht schlecht. Eine Piñata kannten tatsächlich alle noch nicht. Sie bekamen zwei Stöcke und jeder musste nun draufhauf. Ich hätte nicht gedacht, dass gerade dieses Spiel am gesittesten ablief.
Nach vielen vielen Versuchen, der Mann hat die Piñata mit drei Lagen Papier beklebt und anschließend noch mit Krepp umwickelt, hauten die Kids sie dann doch noch kaputt und sammelten den Inhalt fleißig auf. Es regnete Smarties, denn die ganzen kleinen Smartiespackungen sind alle aufgegangen. Es fielen Luftschlangen und Luftballons heraus, kleine Autos, Haarspangen für die Mädels, Gummibärchen und Lutscher (von letztem halte ich zwar gar nichts, aber Schokolade fiel aufgrund heißem Wetter weg und andere nichtschokoladige Süßigkeiten gab es nicht). Kleine Anmerkung am Rande: Der Mann bastelte eine Probe-Piñata um zu sehen, wie viele Lagen Papier gebraucht werden, damit es die Kids nicht beim ersten Mal draufhauen kaputt kriegen. So standen wir mit der fertigen Probe-Piñata eines nachts heimlich im Keller und kloppten drauf ein. Hat ja keiner gesehen….
Die Spiele waren geglückt, Kinder und Mutti happy. Es dauerte nicht lange, da wurde es ruhig im Hof. Ja wo waren denn jetzt alle plötzlich? Wo wohl? Natürlich in unserem Wohnzimmer. Die Party ging weiter und als drei Kinder abgeholt wurden, haben sie ihre Eltern erstmal gar nicht bemerkt. Ich selbst fand es einfach nur toll, die Bude voll mit Kids zu haben.
Ich freute mich, dass die Geburtstagswoche gut verlaufen ist und am Samstag auch das Wetter mitspielte. Am Abend war ich dann aber doch froh, dass der Trubel vorbei war. Genug Geburtstag gefeiert.
Schön war’s! Vielleicht konntet Ihr ein paar Ideen für Euren nächsten Kindergeburtstag sammeln. Oder habt Ihr selbst noch Ideen parat?
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