Ostsee, Darß und Rügen

Nach unserer Woche an der Mecklenburgischen Seenplatte ging unsere Reise weiter nach Norden. Als Kind war ich öfter an der Ostsee und auf Rügen, aber die Erinnerungen sind so verschwommen und ich freute mich sehr darauf, altes Neues wiederzuentdecken.

Zu meinem Reisebericht in der Webversion geht es hier entlang. Viel Spaß beim Lesen.


Karls Erlebnisdorf Rövershagen

Wir starteten im beschaulichen Örtchen Qualzow, nachdem wir unser Frühstück auf Sonnenterrasse des Ferienhauses einnahmen, dieses geputzt und aufgeräumt verließen und somit auch Abschied von der Seenplatte nahmen.

Auf dem Weg in den Norden, also genauer gesagt schon oben angekommen, folgten wir unserem Navi nach Rövershagen und was tauchte links zufällig am Straßenrand auf? Das Karls Erlebnisdorf! Was für eine Freude! Ich wusste gar nicht, dass das HIER ist, haben wir doch schon so viel darüber gehört und jetzt ist es genau hier! Vor unserer Nase. So zufällig.

Das tollste überhaupt war außerdem, dass wir den ganzen Nachmittag Zeit hatten und ohnehin erst gegen 19:00 Uhr an unserem nächsten Ferienhaus sein konnten. Also verließen wir kurzerhand die Bundesstraße und bogen nach links auf den Parkplatz ein.

Ach wie schön, wir freuten uns einfach nur. Eintritt ist umsonst und schon waren wir drin im großen Erdbeerhof. Das Kindchen kletterte direkt den erstbesten Turm nach oben, während wir uns erst einmal einen Überblick auf der Karte verschafften.

Schon beim Betreten fühlten wir uns direkt wohl. Alles ist so unglaublich liebevoll angerichtet und dekoriert. Erdbeerprodukte wohin das Auge reicht. Erdbeertee und Erdbeerkaffee, Erdbeerpopkorn, Erdbeerfiguren für den Garten, Tassen, Getränke, Süßigkeiten, Erdbeersenf, Honig, Marmelade und Eis natürlich, Spielzeug, Erdbeerklettergerüste, Kassen im Erdbeerhäuschen, Kaffee mit Erdbeersirup. Es ist gibt, was es nicht gibt.

Als Freizeitpark hat Karls Erlebnisdorf außer Futtern noch so einiges mehr zu bieten. Kartoffelsackrutsche, Mäußebad & Rattenküche, Kletterparcours, mega Hüpfkissen und Trampoline, verschiedene kleine Fahrgeschäfte, eine Eisenbahn quer durch den Park, riesige Hängeschaukeln, klein Achterbahn, Spielplätze, fliegenden Kuhstall. Ach einfach herrlich.

Über dem großen Verkaufsbereich in der Markhalle führt sogar ein kleiner Zug, vorbei an tausende Porzellankaffeekannen und im Eingangsbereich steht ein Kletterturm mit Riesenrutschen. Es ist einfach wunderbar hier, so liebevoll und gepflegt, nett dekoriert, lecker Essen überall und nicht einmal wahnsinnig überfüllt gewesen.

Gegen 18:30 Uhr lösten wir uns nur schwer von den vielen Erdbeeren und fuhren auf direktem Weg nach Bartelshagen in unser wundervolles Ferienhäuschen für die nächsten Tage.

Das Holzhäuschen mit dem pfiffigen Namen Ferienhaus Bartelshagen beeindruckte uns schon von außen, nicht zuletzt wegen des riesigen Gartens ringsherum.

Ausgestattet mit einer modernen Küche, Wohnzimmer und Badezimmer unten sowie zwei Schlafzimmer mit jeweils einem Doppelbett oben. Balkon und Terrasse, einem großen Tisch draußen, Grill und Schaukel.

Ach ja, die vielen Obstbäume nicht zu vergessen.

Zuerst aber brauchten wir etwas Essbares, also machte ich mich auf den Weg in den nächsten Supermarkt und kam dabei an einem Hafen vorbei, pünktlich zum Sonnenuntergang. Natürlich musste ich hier anhalten und ein paar Fotos machen, und der Einkauf musste warten.


Zingst und Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft

Am nächsten Tag ging’s auf nach Zingst. Unser erster richtiger Tag an der Ostsee. Genau so habe ich das landschaftliche surrounding noch in meinen Kindheitserinnerungen.

Wir sind am Darß angekommen und statteten zuerst Zingst einen Besuch ab. Wow, was für ein voller Strand. Ein bisschen zu voll für meine sensible Seele. Da standen wir am Steg und blickten links und rechts über Menschenmassen, die in der Sonne bruzelten. So voll war es früher aber nicht.

Den Steg hintergelaufen, standen wir vor einer Tauchkapsel. Das Kindchen wollte natürlich direkt hinein und untertauchen. So erbarmte sich der Papa und ging mit, während ich mir in Ruhe einen Kaffee gönnte. Also wenn man überhaupt von Ruhe sprechen kann.

Nachdem die Männer zurück kamen, musste ich direkt Zingst verlassen. Weg von diesen Menschenmassen. Da wir die Fahrräder dabei hatten, war dieses auch schnell getan.

So ging es by Bike den Dünenradweg am Fischland Darß in Richtung Osten. Dieser führt um die 10 Kilometer ab Zingst immer geradeaus ohne Steigungen und somit perfekt für eine chillige Familienradtour. Währendessen konnten wir sogar einen Biber beobachten. Denn sieht man auch nicht oft. Ziel unserer Tour war die Hohe Düne.

Um diese zu erreichen, geht der Besucher die letzten zwei Kilometer allerdings zu Fuß weiter, entlang Tümpel und Teichen, Moorgebiet und über Stege. Den Weg verlassen ist untersagt.

An der Hohen Düne angekommen, stiegen wir den Aussichtsturm hinauf und genossen ein 360° Panorama. Wie schön es hier ist! Menschenleer. Leider ist der Strand ein Naturstrand, der nicht benutzt werden darf. Oder auch zum Glück.

Am nächsten Tag stand ein Badetag am Weststrand auf dem Programm. Ein sehr schöner Natursandstrand mit mehr Möwen als Badegäste :-) Wir sprangen in die hohen Wellen, wie ich es als Kind auch getan habe, bauten Kleckerburgen und stiegen auf die Sanddünen.

Den ganzen Tag brachten wir hier zu und verließen den Strand erst zum Abendessen.

Hierfür fanden wir im Internet ein Pfannkuchenhaus in Dierhagen (die gleichzeitig auch Ferienwohnungen vermieten) und schlemmten lecker süße und herzhafte Pfannkuchen.

Wie es so ist, liegt direkt gegenüber des Pfannkuchenhauses ein großer schöner Waldspielplatz, den musste das Kindchen natürlich noch ausgiebig im Halbdunkel bespielen.

Daneben fand ein kleiner Markt statt, doch viel interessanter schien das große Trampolin zu sein, das noch ein paar Minuten in Betrieb war, bevor der Besitzer in den wohlverdienten Feierabend ging.

Das kam gerade recht, denn nach so viel Bewegung heute musste natürlich auch noch gesprungen werden. Hoch hinaus in den Abendhimmel.

Zum Sonnenuntergang fanden wir uns wieder am Strand ein, der war ja schließlich gleich hier, nur einmal über die Düne gelaufen und schon schauten wir auf die weite See. Dazu nahmen wir uns ein Eis mit und schauten dem Sonnenuntergang zu.

Die Nächte in unserem Holzhäuschen waren … naja … etwas gewöhnungsbedürftig. Überall knackste es irgendwo im Haus und ständig hörte ich Geräusch und Schritte. Dann bellte um Mitternacht ein Hund, gefolgt von einem Wolfsheulen. Ob ich mich verhört habe? Man hört (und sieht) ja manchmal das, was man hören (und sehen) möchte. Bei der Urlaubsplanung hatte ich davon gelesen, dass es auf dem Darß einen Wolf geben soll. War er es vielleicht?


Insel Rügen

Wir hatten das Häuschen nur für drei Nächte gebucht und 10:00 Uhr mussten wir es verlassen haben. Daher saßen wir Punkt 10:00 Uhr im vollgepackten Auto und pünktlich auf die Minute kam auch der Hausbesitzer zur Übergabe.

Nächster und letzter Stop unserer Reise hieß Stralsund und weil wir nur 45 Minuten Fahrtzeit hatten, statteten wir dem Karls Erlebnis-Dorf in Zirkow auf Rügen einen Besuch ab.

Wie schön, dass es hier auch einen gibt. Es kann nicht genug Karls’ geben :-) Dieses war zwar kleiner als das in Rövershagen, punktet aber mit dem selben Charme und wir fühlten uns auch hier gleich pudelwohl.

Frage ist nur, wie wohl fühlt sich eigentlich ein Pudel?

Wir fuhren ein paar mal mit der kleinen Achterbahn, wenn man das so nennen kann, kauften Mitbringsel und Geschenke ein, irrten durch das Maislabyrinth und verbrachten den ganzen Tag hier. Erst am Abend bezogen wir unser wunderhübsches Strandhaus am Strelasund in Strals.

Wieder so ein Volltreffer gewesen. Geräumiger Flur, großer hübscher Wohn-Esszimmer-Bereich, ein Bade- und ein Schlafzimmer, optisch äußerst nette Terrasse mit Blick auf’s Wasser und direkt an einem kleinen Strand gelegen.

Das Gegenüber ist jetzt zwar keine großartige Attraktion, weil man direkt auf die Werft von Stralsund blickt, aber da die nicht greifend nah ist und man auch link und rechts Aussicht hat, ist es völlig ok. Der Sonnenuntergang entschädigt ebenfalls.

Am nächsten Tag besuchten wir die Erlebniswelt Rugard. Der besteht aus einer tollen Sommerrodelbahn und einem Rutschenturm. Der Rutschenturm ist natürlich DIE Attraktion, sowas hatten wir vorher noch nie gesehen. Die zwei Männer rutschten und rutschten. Leider war das nicht umsonst, pro 3x oder 5x rutschen muss gezahlt werden.

Auch die Sommerrodelbahn wollte nur Bargeld haben. Wir fuhren ein paar Mal, war ja lustig, aber dann reichten mir meine Münzen leider nicht mehr für den Aussichtsturm, der an einem Spazierweg in den Wald hinein auf der rechten Seite liegt. Das hat mich ein bisschen geärgert, hätte ich doch so gerne die Insel von oben gesehen.

Am Nachmittag fuhren wir noch nach Binz an den Strand. Ein nettes Städtchen zum Flanieren und Verweilen, optisch gefiel es mir hier jedenfalls sehr gut. Der Strand war zwar auch hier ziemlich voll, aber zum Sandburgbauen hatten wir noch ein Fleckchen gefunden.

Die kleine Insel hat an Parks ganz schön was zu bieten. Es gibt da noch den Rügen Park Ginst, den Kindchen und ich unsicher machten, während der Papa eine Radtour unternahm.

Hier konnten wir zuerst mit einer kleinen Bimmelbahn durch den Park fahren und Miniaturbauwerke aus aller Welt betrachten.

Der hintere Teil des Parks besteht aus Fun- und Fahrgeschäften, die die Kinder teilweise selbst betätigen können, wie das Wildwasser-Rondell, die Pferdereitbahn, den Luna Loop oder den Butterfly. Aufsichtspersonal läuft keines herum, man lässt also entweder die Kinder alleine oder geht eben mit.

Den Abend verbrachten wir zusammen in Altefähr am Hafen. Wir vernichteten drei Eisbecher und chillten bei Beachmusik am Hafen dem Sonnenuntergang entgegen. Dank Spielplatz ;-)

An unserem letzten Urlaubstag legten wir nochmal einen Strandtag bei Breege ein. Denn, life is better at the beach, oder? Aber nicht, ohne vorher nochmal bei Karl’s gewesen zu sein. Ein bisschen klettern und Pfannkuchen essen geht doch irgendwie immer und auch wenn es dreimal am selben Ort ist.

Die Zeit am Strand verging wieder einmal viel zu schnell und überhaupt ist der Urlaub schon fast wieder rum. Daher genossen wir den Ostseestrand nochmal in vollen Zügen, bauten Sandtürme und stürzten uns in die Wellen.

Zum Urlaubsabschluss wollte ich gerne ans Kap Arcona, da war ich als Kind schon einmal, aber sämtliche Bilder sind aus meinem Kopf verschwunden, nur die Erinnerung, einmal dort gewesen zu sein, war noch da.

Wir parkten das Auto am Parkplatz und liefen los zum Leuchtturm. Es fährt auch eine Bimmelbahn dahin, nur leider nicht mehr um diese Uhrzeit.

Dafür gefiel uns die kleine Wanderung entlang vieler Getreidefelder mit vereinzelten Sonnenblumen und einer tiefstehenden Sonne umso mehr Ein wahrhaft schöner Urlaubsabschluss.

Hier geht’s zum Fotoalbum Ostesee und Rügen